Staatserhaltene Parteien. [S.324] Als solche haben sich in der Wahlagitation mitunter gern die Konservativen, Freikonservativen, Antisemiten und Nationalliberalen bezeichnet, sei es gegenüber allen anderen Parteien, sei es auch nur gegenüber der Sozialdemokratie (s. auch "Ordnungsparteien"). Es wird dabei fingirt, als ob eine bestimmte Richtung der inneren Politik oder gar bestimmte Maßnahmen der Gesetzgebung entscheidend seien dafür, ob überhaupt eine staatliche Ordnung aufrecht erhalten werden kann. In Wirklichkeit sind diejenigen Personen besonders geneigt, sich als Vorkämpfer der Staatserhaltung hinzustellen, welche selbst vom Staat, d. h. aus der Staatskasse und aus den Mitteln der Steuerzahler, direkt oder indirekt erhalten werden, sei es durch Besoldungen und Pensionen, durch Liebesgaben als Brenner oder [S.325] Zuckerfabrikanten oder auch durch Schutzzölle im Interesse ihres besonderen Betriebes.